Cannabis- und Cannabidiol-Einnahme in Deutschland
Seit einer Gesetzesänderung 2017 dürfen Patienten Cannabis-Arzneimittel auf Rezept erhalten. Seit dieser Lockerung ist das Interesse an verschreibungspflichtigen, medizinischen Cannabis, aber auch an frei verkäuflichen CBD-Extrakten gestiegen. Inzwischen kann man nicht nur Kapseln, Tees und CBD Öl kaufen, sondern auch CBD-Liquids. Ihr Gehalt an Cannabidiol (CBD) liegt zwischen 5 und 10 % auf 10 Milliliter.
Dabei handelt es sich um herkömmliches Liquid, die mit einem CBD-Extrakt angereichert wurden. Doch was muss man bei der Einnahme beachten?
Die Effekte von CBD
Es liegt auf der Hand, dass Cannabis positive medizinische Effekte hat. Immerhin dürfen Ärzte es Schwerkranken verschreiben. Aber auch das CBD selbst, also das Extrakt aus Cannabis, hat willkommene therapeutische Eigenschaften. Im Vordergrund stehen seine beruhigenden und schmerzlindernden Eigenschaften sowie seine angstlindernde und stimmungsverbessernde Wirkung. In Abhängigkeit von der Dosis kann es auch Schläfrigkeit und/oder Benommenheit hervorrufen. Er spielt aber auch eine Rolle bei der Nikotinentwöhnung. Da es an dieselben Rezeptoren wie Nikotin andockt, dämpft es das Verlangen nach Tabak.
Wissenswertes über die Aufnahme von CBD
Nur ein bestimmter Anteil des CBDs gelangt wirklich in den Blutkreislauf. In diesem Zusammenhang spricht man auch von der Bioverfügbarkeit.
Der Begriff bezieht sich auf den Prozentsatz eines Wirkstoffs bzw. einer Medikamentendosis, die tatsächlich vollständig in den Kreislauf eingeht. Er stammt zwar aus der Pharmakologie und betrifft demzufolge nur Arzneimittel. Lebensmitteln werden je nach Herkunft, Qualität und Verarbeitung aber inzwischen auch verschiedene Bioverfügbarkeiten zugeordnet.
Welche Darreichungsform von CBD ist am effektivsten?
Zur Beantwortung der Frage, welche Aufnahmeart und welche Darreichungsform von CBD am effektivsten ist, ist es notwendig, ihre Bioverfügbarkeiten zu vergleichen.
Während Pharmaunternehmen nur die orale Einnahme in Form von z. B. Öl oder Kapseln anbieten, spielt das Inhalieren von CBD für sie bisher keine große Rolle. Dabei kann der Körper beim Dampfen 40-50 % des Wirkstoffs, von CBD-Tinkturen nur 20-30 % und von Kapseln sogar nur 5-15 % aufnehmen.
Fazit: CBD-Liquids kommen schneller im Organismus an und wirken dort auch besser.
Gibt es eine richtige Dosierung für CBD-Liquids?
Die gute Nachricht ist, dass die Bioverfügbarkeit von CBD-Liquids unter allen Darreichungsformen die Beste ist. Die schlechte ist, dass niemand eine allgemeinverbindliche Dosierung empfehlen kann. Das liegt daran, dass es dabei sowohl auf das eigene Körpergewicht als auch den individuellen Stoffwechsel ankommt.
Allgemeine Empfehlungen für die Dosierung von CBD-Liquids
Ein paar allgemeine Empfehlungen gibt es aber durchaus: Wenn du das erste Mal CBD-Liquid dampfst, solltest du mit einer geringen Dosierung von etwa 20 mg am Tag beginnen.
Nach etwa 15 Minuten solltest du eine erste Wirkung spüren. Sie ist bei reinem Cannabidiol allerdings eher subtil. Erwarte also keinen Rauschzustand. Es kann gut sein, dass dein Körper sich erst an den neuen Stoff gewöhnen muss und du erst nach einem täglichen Konsum von 1-2 Wochen einen Unterschied feststellst. In diesem Zeitraum kannst du den CBD-Wert auf bis zu 400 mg täglich steigern.
Tipp: Achte bei deiner persönlichen Dosierung darauf, ob sich der CBD-Wert, der auf der Flasche steht, auf die Gesamtmenge an CBD oder die Menge pro 10 ml bezieht.
CBD in der Schwangerschaft
Bitte konsumiere nicht in der Schwangerschaft. Es gibt zwar aktuell nur wenige Studien über die Wirkung von CBD-Liquid auf Schwangere, der Konsum ist für sie aus Sicherheitsgründen aber nicht empfehlenswert.
Aktualisiert am 9. Oktober 2020